Der Zimmermannshammer ist ein Hammer der untrennbar mit der Zimmermannszunft verbunden ist. Er ist aber auch unter den folgenden Bezeichnungen bekannt: Latthammer, Lattenhammer, Klauenhammer, Schieferhammer und Dachdeckerhammer.
Sein Stiel besteht aus Holz, Stahl, oder Fiberglas. Der Kopf hat ähnlich wie der des Schlosserhammers eine quadratische flache Bahn zum Schlagen und gegenüberliegend eine gebogene Klaue, mit der es möglich ist in Bretter zu schlagen, und alte Nägel wieder herauszuziehen.
Im folgenden Artikel möchte ich dir noch mehr Wissenswertes über den Latthammer erzählen.
1. Stiel
Der Stiel eines Latthammers ist meistens aus Holz, es gibt aber auch Modelle bei denen der Stiel aus Kunststoff, Stahlrohr oder Fiberglas hergestellt ist. Die höchste Stabilität bietet ein Zimmermannshammer, der aus hochwertigem Vergütungsstahl in einem Stück geschmiedet und gehärtet ist.
2. Kopf
Der Kopf eines Zimmermannshammers ist aus Stahl gefertigt und besitzt häufig eine spezielle Sicherung zwischen Kopf und Stiel, was ein versehentliches Lösen verhindert.
3. Bahn
Als Bahn bezeichnet man die Schlagfläche der Kopfseite. Sie kann beim Lattenhammer, genau wie beim Schlosserhammer flach und quadratisch geformt sein, es gibt sie aber auch in runder Form. Zudem kann sie angeraut oder glatt sein.
4. Klaue
Die Klaue gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Ausführungen. Während die Spitzen der Klaue bei amerikanischen Latthämmern häufig gleich lang sind, wird im europäischen Raum gerne eine asymmetrische Klaue verwendet, bei der eine Spitze länger als die andere ist.
5. Nagelrille
Die Nagelrille ist zum herausziehen von Nägeln gedacht und eine typische Charakteristik des Dachdeckerhammers.
Wo und wie wird der Zimmermannshammer verwendet?
Der Zimmermannshammer ist, wie der Name schon sagt, der typische Hammer eines Zimmermanns. Er ist durch seine zwei unterschiedlichen Seiten am Kopf für mehrere Aufgaben nützlich.
Die Schlagfläche, also die Bahn eines Schieferhammers gibt es in einer runden Form, oder wie beim Schlosserhammer als quadratische Fläche. Die Bahn des Lattenhammers wird hauptsächlich zum Einschlagen von Nägeln verwendet.
Die Schlagfläche kann angeraut oder glatt sein. Eine angeraute Schlagfläche verhindert das Abrutschen beim Schlagen. Lattenhämmer mit glatter Bahn werden zumeist im Schalungsbau verwendet.
Die Klauenseite des Kopfes wird von Dachdeckern oder Zimmermännern in der Regel zum Ausziehen von alten Nägeln benutzt. Durch die gebogene Klaue und ihrer Nagelrille zwischen den beiden Spitzen läßt sich die Klaue leicht unter einen alten Nagel schieben und man kann den Nagel mit kurzen Hebelwirkungen herausziehen.
In Europa findet man zudem häufig eine asymmetrische Form der Klaue, das heißt eine Spitze ist länger als die Andere. Diese längere Spitze ist sehr praktisch, da man den Klauenhammer damit einfach in Bretter schlagen kann um dieses anschließend leichter bewegen zu können.
Gerade als Dachdecker ist das sehr nützlich, da der Klauenhammer so quasi als verlängerter Arm dient.
Das Gewicht des Zimmermannshammers
Das Gewicht eines Klauenhammers ist ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl des richtigen Hammers. Je schwerer der Hammerkopf desto höher die Schlagkraft, die sich auf den Hammer übertragen lässt.
Im professionellen Umfeld wird ein höheres Gewicht beim Kopf eines Klauenhammers bevorzugt, da sich damit die Anzahl der benötigten Schläge verringert.
Ein gutes Kopf-Gewicht für einen Zimmermannshammer sind 600 Gramm. Er ist damit also ca. doppelt so schwer wie ein gebräuchlicher Schlosserhammer.
Tipps und Sicherheit
Auch für den normalen Gebrauch im Haushalt ist der Zimmermannshammer durchaus eine Alternative zum Schlosserhammer. Denn Nägel und Dübel lassen sich auch mit diesem Hammer in die Wand schlagen.
Kaufe aber für den normalen Gebrauch einen Klauenhammer mit einer angerauten Schlagfläche, das verhindert das Abrutschen beim Einschlagen von Nägeln und damit auch etwas sicherer im Umgang.
Es gibt Latthämmer mit einem integriertem Nagelhalter, mit dem es möglich ist, einen ersten Schlag auszuführen, ohne den Nagel mit der anderen Hand zu fixieren zu müssen. Damit sollte der Nagel schon leicht eingeschlagen sein. Das reduziert die Gefahr, versehentlich die eigenen Finger zu treffen.
Der Zimmermannshammer wird in letzter Zeit häufig mit der Möglichkeit einer Gravur angeboten, was ihn auch zu einem sehr schönen und persönlichen Geschenk macht.