Links, die mit einem Sternchen (*) am Ende markiert sind, sind Affiliate-Links. Erfahre mehr darüber in unserem Affiliate-Disclaimer.
Laminat ist günstig und sieht darüber hinaus gut aus – das macht ihn als Bodenbelag auch so beliebt! Gleichzeitig macht es dir Laminat leicht, wenn du die Gestaltung deiner Räume verändern oder deine Wohnung renovieren willst.
Denn die Dielen lassen sich, anders als beispielsweise Parkett, auch ganz leicht als Laie in Eigenregie verlegen.
Noch einfacher ist das “Laminat verlegen” mit Klick-Systemen. Doch auch bei traditionellem Laminat kommst du mit ein wenig Geschick innerhalb eines Tages zu deinem neuen Fußboden.
Nun, wie also verlegt man Laminat?
Wir zeigen Dir in 11 Schritten, wie Du Laminat richtig verlegen kannst und geben Dir ein außerdem noch ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg.
Schritt 1: Ermittle den Materialbedarf und besorge das Laminat
Bevor Du Dich an das Verlegen der Böden machen kannst, benötigst Du erst das Laminat. Hierfür ist es notwendig, dass Du den Materialbedarf für Deine Räume ermittelst.
Hierfür nimmst Du die Fläche des Raumes und fügst einen Aufschlag von rund 5 % hinzu. Das ergibt ungefähr 21 Quadratmeter Laminat für einen 20 Quadratmeter großen Raum. Dies gilt jedoch nur für einfache Räume.
Hat Dein Zimmer viele Ecken, Türen, Winkel oder gar einen Erker, solltest Du rund 15 % mehr Laminat einplanen. Denn am Ende gilt immer: Lieber zu viel als zu wenig.
Denn auch wenn das Paket genügend Laminat für genau Deine Raumfläche beinhaltet, kaufe lieber noch eine zweite Packung. Die Reste kannst Du für Reparaturen und Co verstauen oder gar am Flohmarkt verkaufen.
Gleichzeitig benötigst Du auch Sockelleisten. Addiere für die Ermittlung des Materialbedarfes die Wandlängen exklusive Tür. Übliche Produkte im Handel verfügen dabei über eine Länge von rund 2,40 Meter. Im Anschluss wirst Du die Sockelleisten aber selbst genau zuschneiden.
Schritt 2: Bereite die Laminatdielen vor
Einer der größten Fehler, den Du beim Verlegen von Laminat machen kannst, ist die sofortige Durchführung nach Kauf der Paneele. Stattdessen sollte sich das Laminat erst einmal akklimatisieren.
Hierfür packe die Paneele aus und lagere sie rund 48 Stunden im zu verlegenden Raum. Die Mindesttemperatur sollte hier 18 Grad und die Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent betragen. Dies ist wichtig, um das Laminat an die Raumverhältnisse anzupassen und somit die standardmäßige Beschaffenheit zu erzielen.
Und was passiert, wenn Du das Laminat doch schnell verlegen willst? Wir raten Dir in keinem Fall dazu. Immerhin besteht die Unterseite der Paneele aus Holz.
Das läuft darauf hinaus, dass sich das Material je nach Luftfeuchtigkeit dehnen und zusammenziehen kann. Verlegst Du das Laminat also sofort, erhöhst Du das Risiko auf unebene und genauso unschöne Fußböden.
Schritt 3: Bereite den Untergrund vor
Alles beginnt beim Untergrund. Damit Du das Laminat daher ordentlich verlegen kannst, muss dieser trocken und eben sein. Gerade bei neu verlegtem Estrich musst Du daher darauf achten, dass dieser bereits ausgetrocknet ist. Das kann unterschiedlich dauern, je nach Tiefe des Estrichs.
Andere Bodenarten benötigen wiederum gar zwei Wochen zum Trocken. Andernfalls kann Restfeuchte dafür sorgen, dass das Laminat später springt oder sich biegt.
Um etwaige Unebenheiten im Boden zu ermitteln, arbeite am besten mit einer Richtlatte. Diese zeigt Dir etwaige Höhenunterschiede im Boden an. Kleine Unebenheiten von bis zu 3 Millimetern ebnest Du einfach mit Fließspachtel.
Befinden sich zahlreiche Risse, Löcher und Unebenheiten im Boden, vertraue lieber auf Ausgleichsmasse. Diese verläuft selbst im ganzen Raum und sorgt somit für einen planebenen Untergrund – ideal für die weitere Verlegung mit Laminat! Doch auch hier gilt, dass Du die Masse komplett austrocknen lassen musst, bevor es weiter gehen kann.
Schritt 4: Sorge für Trittschalldämmung und Dampfbremse
Damit Dein neuer Fußboden lange hält, Deinen Alltag bereichert und auch optisch überzeugt, darf er keinesfalls sofort auf dem Untergrund aufgelegt werden. Stattdessen sorge an erster Stelle für eine Dampfbremse.
Diese verhindert, dass Feuchtigkeit vom Estrich oder einer mit Warmwasser betriebenen Fußbodenheizung auf die Paneele übergeht. Diese würde nämlich das Laminat beschädigen und kann dafür sorgen, dass es sich wendet und wölbt.
Rolle hierfür einfach eine Dampfbremsfolie über dem Boden aus. Achte darauf, dass Du die Folie in die spätere Ausrichtung des Laminats ausrollst. Dies ist in der Regel der Länge nach entlang der längsten Wand.
Schneide die Dampfbremsfolie beim Ausrollen passend für den Raum zu. Achte jedoch darauf, dass die Folie mindestens 3 Zentimeter an der Wand hochsteht und sich die einzelnen Bahnen über rund 20 Zentimeter überlappen. Damit die Dampfbremsfolie genauso bleibt, fixiere sie mit Klebeband.
Hast Du den Raum mit der Folie ausgestattet, kommt die letzte Schicht vor dem Laminat: die Trittschalldämmung. Diese ist einerseits wichtig, da Laminat besonders hart ist und somit Tritte, Geräusche und Co leicht wiedergibt. Andererseits sorgt diese nicht nur für die namengebende Dämmung von Tritten, sondern verhindert auch das Aufsteigen von Kälte.
Bei der Auswahl an Materialien hast Du freie Hand. Hierbei eignen sich Schaumfolie, Kork oder Filz. Diese legst Du ebenso auf dem Untergrund aus. Doch Vorsicht: Begutachte Dein erworbenes Material genau. Bei innovativen Produkten ist die Trittschalldämmung nämlich manchmal im Laminat integriert.
Schritt 5: Verlege die erste Reihe
Es ist so weit! Verlege jetzt die erste Reihe Laminat, welches in den letzten 48 Stunden akklimatisiert wurde. Dafür musst Du an einer Seite des Paneels Nut oder Feder entfernen. Diese sägst Du einfach ab, um somit eine gerade Seite für die erste Reihe zu erhalten.
Um zu erfahren, in welche Richtung das Laminat verlegt werden soll, empfehle ich Dir unseren Beitrag zu diesem Thema. Verwende außerdem bereits jetzt Keile für die erste Laminatreihe.
Diese dienen als Abstandshalter und sollten rund 1 bis 1,5 Zentimeter Platz zwischen Wand und Laminat lassen.
Schritt 6: Schneide die Laminatdielen zu
Nachdem du die erste Laminatreihe verlegt hast, wird die letzte Diele wohl zu lang sein. Diese musst du nun zuschneiden. Dabei ist es im Sinne der Ästhetik sowie der Stabilität dennoch wichtig, dass die letzte Diele weiterhin mindestens 40 Zentimeter beträgt.
Wie viel du von der Diele absägen musst, ermittelst du einfach indem du die Länge der restlichen Reihe exklusive des benötigten Abstands von rund einem Zentimeter misst. Diese Länge markierst du jetzt auf der Diele und sägst diese mit einer Kreissäge ab. Noch einfacher geht es mit einem Laminatschneider*.
Tipp:
Denke jetzt schon an mögliche Abstände in der letzten Reihe! Die Menge an Laminat wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht genau in den Raum passen. Deswegen ist es ratsam, dass du die Tiefe des Zimmers schon am Anfang berechnest.
Im Anschluss kalkulierst du ganz einfach die Fläche, welche am Ende übrigbleiben sollte. Schneide dementsprechend eine Diele schmaler und somit hast du schon die passende Diele für die letzte Reihe parat.
Schritt 7: Verlege die restlichen Paneele
Ist die erste Reihe Laminat verlegt, hast du jetzt leichte Hand. Verlege die Dielen auf der restlichen Fläche Reihe um Reihe. Dabei achtest du am Ende einer jeden Reihe auf den Zuschnitt.
Verwende die geschnittene Diele wieder für die nächste Reihe. Doch auch hier gilt, dass diese mindestens noch 40 Zentimeter Länge aufweisen sollte. Ist sie kleiner, lege sie lieber zur Seite, da es andernfalls an Optik und Robustheit mangelt.
Um das Laminat miteinander zu verbinden, musst du die neue Diele stets in einem Winkel von rund 45 Grad in den Nut der verlegten Reihe schieben. Drücke leicht hinein und lege die Diele ab. Arbeitest du mit Klicklaminat, erkennst Du die passende Position an dem Klick, wenn die Diele in der anderen Reihe einrastet.
Während du Reihe für Reihe das Laminat verlegst, müssen die Dielen möglichst eng aneinander liegen. Entstehen nämlich Fugen, sorgt dies für eine unschöne Optik und kann zu Verschiebungen innerhalb des Laminatbodens führen.
Gehe deswegen mit einer sogenannten Schlagleiste* vor. Hierbei wird der Schlagklotz an der Reihe an Laminat angelegt und infolgedessen mit dem Hammer geschlagen. Dadurch sorgst du dafür, dass die Dielen keine Abstände aufweisen.
Spätestens ab der vierten Reihe solltest du schon das gleichmäßige Muster auf deinem Boden bemerken. Denn die Dielen werden im Großen und Ganzen ein einheitliches Verlegemuster darstellen. Arbeite dich so bis zur letzten Reihe vor.
Schritt 8: Endlich – verlege die letzte Reihe
Du hast es fast geschafft und bist schon bei der letzten Reihe. Jetzt geht es darum, den Laminatboden zu komplettieren. Hast du die Fläche des Raumes bereits im Vorhinein ausgemessen und somit die Breite der letzten Reihe kalkuliert, musst du nur die schon vorbereiteten Dielen verlegen.
Andernfalls messe jetzt lediglich den Abstand zwischen der Wand und der letzten Reihe. Ziehe von diesem Ergebnis rund einen Zentimeter ab. Nun zeichne die benötigte Breite in der Diele ein und säge diese zu.
Im Anschluss verlegst Du ebenso die letzte Reihe in derselben Weise wie davor. Sollte es knapp werden, nimm am besten ein Zugeisen* zur Hand. Mit diesem passt Du auch die letzten Dielen ganz unkompliziert an.
Schritt 9: Denke an Abstandsfugen!
Vergiss’ nicht, dass sich Holz und Laminat je nach Luftfeuchtigkeit zusammenziehen und ausdehnen. Das musst du auch beim Verlegen von Laminat beachten, da andernfalls unschöne Wölbungen innerhalb des Bodens auftreten können.
In diesem Sinne ist eine Art Sicherheitsabstand zwischen Wand und Laminat notwendig. Diesen sicherst Du mit sogenannten Rastkeilen*, welche Du wiederum mit einem Zugeisen am bereits verlegten Laminat montierst.
Schritt 10: Bringe die Sockelleisten an
Der Laminatboden ist verlegt – Gratulation! Schneide jetzt nur noch die Sockelleisten genau der Raumlängen nach zu. Die abstehende Dampfbremsfolie kannst Du jetzt außerdem mit einem Messer abschneiden.
Um die Winkel bei Ecken und Co anzupassen, schneide diese mittels einer Gehrungssäge zu. Andernfalls besorge Dir lediglich Profile für die Ecken, welche Du an den Sockelleisten anbringen kannst.
Schritt 11: Montiere Übergangsschienen
Der Laminatboden grenzt normalerweise an weiteren Räumen mit Laminatböden oder auch anderen Bodenverkleidungen, wie Fliesen. Um diese Übergänge zu kaschieren, benötigst Du Übergangsschienen.
Gerade wenn ein weiterer Laminatboden angrenzt, achte darauf, eine Dehnfuge einzuhalten. Messe einfach die Übergänge ab und montiere die passende Übergangsschiene. Dies erfolgt in der Regel mittels Kleben, Einrasten oder Schrauben.
Das solltest du außerdem beim Verlegen beachten
Während Du den Laminatboden verlegst, triffst Du womöglich auf ein paar Hindernisse. Dies gilt insbesondere für Heizungsrohre und Türzargen.
Bei Heizungsrohren miss den Durchmesser von diesen und zeichne ihn als Kreis auf einer Diele ein. Teile nun die Panele mit einer Säge, wobei die eingezeichnete Öffnung für die Heizungsrohre geteilt wird.
Mit einer Stichsäge schneidest Du die Hälften aus und verlegst die geteilte Diele nun rund um das Heizrohr, wobei die beiden Hälften zusammen geleimt werden.
Kommst Du beim Verlegen von Laminat zur Tür hin, musst Du wiederum auf die Türzarge achten. Besteht diese aus Holz, säge lediglich die Höhe einer Diele vom Boden aufwärts ab. Infolgedessen verlege das Laminat unter der Zarge.
Ist diese jedoch aus Metall, musst du anders vorgehen. Hier schneide stattdessen eine Öffnung in die Diele, in welche die Zarge genau passt. So verlegst du das Laminat im Handumdrehen um die Zarge herum.
Es gibt aber auch eine einfachere Möglichkeit mit einer Konturenlehre.
Häufige Fragen und Antworten
Übrigens: Falls Du Dich an Deinem alten Linoleum Boden “satt” gesehen hast und Dir vielleicht überlegst einen Raum neu mit Laminat zu gestalten, wir haben auch einen Beitrag geschrieben, der sich rund ums Thema PVC Boden entfernen dreht.